Die verschiedenen Parfüm Duftbausteine

Ein Parfüm besteht aus Duftbausteinen und kann meist in eine oder mehrere Duftfamilien eingeordnet werden. Duftbausteine kommen oft aus der Natur, können aber auch künstlich hergestellt werden. Nachfolgend haben wir für Dich eine Auflistung der wichtigsten Duftbausteine erstellt.

 

AMBER Englisch für Bernstein; eines der ältesten fossilen Harze. Der rauchige, leicht teerartig duftende Amber wird besonders bei der Herstellung ledriger Parfüms eingesetzt. Nicht zu verwechseln mit Ambra.

AMBRA Ausscheidung des Pottwals; wird heute ausschließlich synthetisch hergestellt. Der holzige, balsamische etwas tabakartige Duft mit aphrodisierendem Akzent wird vielfach als schwere Basisnote verwendet.

BENZOE Wird aus dem Balsamharz des tropischen Styrax-Baums extrahiert. Die süße, balsamische-vanilleartige Essenz wird bei der Parfümherstellung als Fixateur eingesetzt.

BERGAMOTTE Zitruspflanze, Hybrid aus Zitronatzitrone und Bitterorange, aus deren Fruchtschalen das ätherische Bergamotte-Öl gepresst wird. Klassischer und typgebender Bestandteil von Eau de Cologne mit frischem, klarem und lebhaftem Duft. Zahlreiche Parfüms enthalten das Öl in der Kopfnote.

CASTOREUM Animalischer, warmer und süßlicher Duft; heute synthetisch hergestellt. Ursprünglich verwendte man das Drüsensekret des Bibers.

CUMARIN Natürlicher Bestandteil zahlreicher Pflanzen, der sich z. B. in der Tonkabohne oder in Waldmeister findet. Verleiht trocknendem Heu den typischen Geruch. Es duftet süß, kräuterartig, würzig, leicht nach Vanille und Waldmeister. Cumarin kann synthetisch hergestellt werden.

EICHENMOOS Gelbgrüne Flechte, die strauchförmig vorzugsweise auf Eichen wächst. Der Duftstoff macht ein Parfüm haltbar, gleichzeitig wirkt  der erdige, waldig-würzige Geruch entspannend.

FRANGIPANI Pflanze aus der Familie der Hundsgewächse; vorwiegend in den Tropen wegen ihrer duftenden Blüten kultiviert. Wegen des exotischen, strahlenden Aromas wird das ätherische Öl der Pflanze gerne in erotisierenden Kompositionen eingesetzt. 

GALBANUM Das gelb-bräunliche Galbanum-Harz ist der eingetrocknete Milchsaft  der Wurzeln eines im Nahen Osten beheimateten Doldengewächses. Es ist beliebt als Komponente in blumigen Noten.

JASMIN Echter Jasmin (J. officinale) ist ne-ben der Rose die am meisten verwendete Duftpflanze. Der Duft zeichnet sich durch ein intensives, honigartiges, süßes Aroma mit fruchtigen Untertönen aus, das mit Sinnlich- und Weiblichkeit sowie Erotik verknüpft ist. Ursprünglich aus Asien stammend, ist heute u.a. Südfrankreich wichtiges Anbauland. Da Jasminblüten aufgrund der nur geringen Öl-Ausbeute extrem teuer sind, wird der Duft auch synthetisch nachgebildet.

JUCHTE Duftnote nach Juchtenleder; dieses hat einen eigentümlichen Geruch, da es mit  Birkenteeröl eingerieben wird. Juchte findet sich vorwiegend in Herrendüften.

LABDANUM Harz aus im Mittelmeerraum beheimateten Zistrosengewächsen. Unter Sonneneinwirkung ‘schwitzen’ Blätter und Zweige der immergrünen kleinen Sträucher das Harz aus. Durch Destillation erhält man das ätherische Öl.

LAVENDEL Lavendelöl ist der in der Parfümerie am häufigsten verwendete Riechstoff. Es wird aus trockenen Pflanzen per Wasserdampf destilliert. Das hochwertigste Lavendelöl kommt aus der französischen Provence, aber auch in Bulgarien und England wird es produziert. Es gibt natürlichen Kompositionen balsamische Süße und ist Be-standteil vieler Duftrichtungen.

LEMONGRAS Auch Zitronengras;  wird in Asien und Südamerika vorwiegend für medizinische Zwecke und als Gewürz angebaut. Der zitrusartige, herbe, frische Duft des Öls wirkt erfrischend und belebend. 

LOTUS Der süße, fruchtige, leicht anisartige Duft der ostasiatische Wasserpflanze verleiht Parfüms eine liebliche Note.

MOSCHUS Der heute meist synthetische Moschus-Riechstoff verleiht den Düften eine animalische, holzige und erogene Note. Als natürlicher Stoff ist Moschus ein Drüsensekret  von Moschushirschen. Moschus enthält Substanzen, die eine Strukturähnlichkeit zu Pheromonen aufweisen und daher als aphodisierend gelten. Natürlicher Moschus wird nur noch sehr selten für Parfüms verwendet.  

MYRRHE Das Harz des Weihrauchgewächses ist einer der ältesten bekannten Duftstoffe. Nicht nur das Harz selbst wird aufgrund seiner guten Fixiereigenschaften genutzt, sondern auch das daraus destillierte Öl. Myrrhe zeichnet sich durch ein sehr feines,  naturhaft-warmes, balsamisches Aroma aus.

MYRTE Aus den kleinen weißen Blüten und den Zweigspitzen des immergrünen Myrtenbaums wird das ätherische Öl destilliert. Mit seinem eigenwilligen Duft, mit Kampfer- und Eukalyptusnoten, findet man Myrte in krautigen Naturdüften.

NEROLI Aus Pomeranzen- und seltener aus Orangenblüten gewonnenes ätherisches Öl, das vor allem in Herznote für zart-blumigen, frischen, süßen bis lieblichen Duft sorgt.

OLIBANUM (Weihrauch) Das Harz des in Somalia, Äthiopien und Arabien beheimateten Balsambaumgewächses liefert den Rohstoff für das Weihrauchöl. Es zeichnet sich durch seinen balsamisch-würzigen, leicht zitronigen und typischen Weihrauchduft, mit leicht koniferigen Untertönen aus. Vielseitig einsetzbar wird Weihrauch in Parfüms oft und gerne – vornehmlich in orientalischen Noten – verwendet.

OPOPONAX Die Pflanze zählt zu den Balsambaumgewächsen. Der daraus gewonnene Duft zeichnet sich durch eine würzig-süße Komponente aus.

PALMAROSA Das ätherische Öl einer kultivierten Süßgräserart mit süß-blumigem, ro-senähnlichem Aroma, das sich als Ergänzung vieler Rosenbouquets eignet. Unseriöse Produzenten gebrauchen Palmarosasöl zur Verfälschung echter Rosenbouquets.

PATCHOULI (Patschuli) In tropischen Ge-bieten Asiens und Südamerikas angebauter Strauch, aus dessen getrockneten und fermentierten Blättern das süße, balsamisch- holzig duftende Öl gewonnen wird. Der Duft prägte die Generation der ‘Blumenkinder’ in den 1968er-Jahren. Das Aroma wirkt sinnlich, erotisierend und entspannend und ist unverwechsellbarer Bestandteil vor allem orientalischer Duftkompositionen.

PERUBALSAM Rindenessenz des in Süd- und Mittelamerika beheimateten Balsambaumes. Seit 2005 verbietet die Kosmetikrichtlinie der EU den Einsatz von Perubalsam we- gen häufig auftretender Kontaktallergien. Seitdem wird stattdessen das Perubalsam-Öl verwendet, das man durch Destillation des Balsams gewinnt. Es zeichnet sich durch ein volles, balsamisches, vanilleartiges Bouquet mit leicht rauchigen Untertönen aus.

PETITGRAIN Öl aus den Blättern, kleinen Zweigen und unreife Früchten der bitteren Pomeranze.  Der süße, waldig-blumige, leicht bittere Duft ist typische Komponente frischer Kreationen und unabdingbare Zutat von Eau de Cologne.

ROSE Rosenöl ist neben Jasminöl die beliebteste und eine der teuersten Zutaten in Parfüms. Das weltweit größte geschlossene Ro- senanbaugebiet liegt in Bulgarien, wo man die Damaszener-Rose kultiviert, einen heckenrosenähnlichen Strauch, der nur 30 Tage im Jahr blüht. Die Blüten werden von Hand gepflückt und müssen innerhalb von 24 Stunden weiterverarbeitet werden. In der Gegend von Grasse, in der Türkei, in Marokko und Ägypten wird die Centifolia-Rose angebaut. Diese Blüten werden nicht destilliert, sondern zu ‘Rosen Absolué’ extrahiert. Der Rosen-Ex-trakt riecht honig-würzig, während das Des-tillat eine weich-grüne, weniger süße Spit- zennote zeigt. 

ROSENHOLZ Das Öl mit rosenartigem Duft wird aus dem zerkleinerten Stammholz des in Südamerika beheimateten Rosenholzbaumes gewonnen. Das blumige, würzig-süße Hintergrundaroma findet man u.a. in vielen Eau de Colognes. 

SANDELHOLZ Das ätherische Öl des weißen Sandelholzes ist eine blassgelbe, sehr  dickflüssige Essenz, mit lang anhaltendem Duft. Echtes Sandelholzöl liefert die klassische Holznote für Chypre- und Fougère-Düfte sowie orientalische Parfüms. Der Großteil des Rohstoffs stammt aus Indien – aufgrund strenger staatlicher Regelungen (nur ausgewachsene, 30 Jahre alte Bäume dürfen gefällt und verarbeitet werden) ist die Ingredienz eine wahre Kostbarkeit. Da die Nachfrage mit den indischen Exporten bei weitem nicht gedeckt werden kann, ist Sandelholzöl einer der am häufigsten gefälschten Duftrohstoffe.

SPEIK Öl aus dem Speik-Kraut, das aus den blühenden Krautspitzen destilliert wird. Vorzugsweise findet man es in Herrendüften wie Fougère-Parfüms. Der Duft ist dem des La-vendels ähnlich, doch deutlich krautiger. Er weist zudem einen Kampfer-Akzent auf. Speiköl wird häufig auch als Ersatz für echtes Lavendelöl in der Kosmetik- und Parfümindustrie verwendet.

STYRAX Das Harz des aus Kleinasien stammenden Storaxbaums, das man durch  Einschneiden der Rinde gewinnt. Der Balsam wird extrahiert, im Anschluss destilliert. Das so gewonnene Öl macht klassische Noten haltbar. Styraxöl riecht balsamisch-süß und leicht grasig, wobei es entspannend und be-ruhigend wirkt.

TABAK Aus den Blättern der Tabakpflanzen wird das Absolué gewonnen, dessen würziger Duft zumeist in Herrennoten zum Einsatz kommt. Tabaknoten werden auch synthetisch erzeugt. 

TAGETES Das Öl der Studentenblume duftet intensiv, aromatisch-fruchtig und zeigt eine hohe Originalität. Es wird in betont blumigen Kompositionen verwendet.

TOLUBALSAM Eine zähflüssige, harzige Masse, die eine im tropischen Amerika beheimatete Balsambaumart ausscheidet.  Der balsamische,  an Hyazinthen erinnernde warme Duft wird gerne in Blumen-Noten als Fixatuer eingesetzt, um wohlige Süße zu erzeugen.

TONKA Tonkabohnen sind die Samen der Tonkabäume. Tonkabohnen Absolués finden sich oft in Herrendüften – sie bestechen durch warmen, süßen, karamelligen Duft.

TUBEROSE Nachthyazinthe;  Knollenpflanze, die vorwiegend für die Parfümindustrie angebaut wird. Der Duftstoff wird den Blüten mit dem aufwändigen Enfleurage-Verfahren oder per Extraktion entzogen. Für einen Liter Öl benötigt man etwa eine Tonne Blüten, Tu- beroseöl gilt daher als teuerster Riechstoff überhaupt. Tuberose duftet schwer, süß, sinnlich, honigartig und wirkt leicht narkotisierend.

VANILLE Der intensive, liebliche Duftstoff der  wird aus den Schotenfrüchten der ‘echten Vanille’ gewonnen.

VETIVER Asiatische Süßgrasart, aus deren Wurzeln das Öl destilliert wird. Der waldig-erdige schwere Duft, mit süß-sauren Akzenten eignet sich hervorragend als Fixateur. Wegen seines betont maskulinen Charakters wird Vetiveröl überwiegend  in Herrendüften aber auch in Chyprenoten eingesetzt.

YLANG-YLANG Das narkotische, blumig-jasminig duftende Ylang-Ylang-Öl verleiht vielen Kompositionen Eleganz und Wärme. Es wird aus den Blüten des ursprünglich von den Philippinen und aus Indonesien stammenden  Ylang-Ylang-Baums gewonnen.

ZIBET Das stark bis unangenehm riechen- de Sekret der Analdrüsen der Zibetkatzen, einer Schleichkatzenart, die in Afrika, Süd- und Ostasien heimisch ist. Verdünnt duftet Zibet animalisch, moschusartig, etwas ledrig und verführerisch. Es ist wichtiger Bestandteil schwerer, orientalischer Düfte. Wird zum Schutz der Tiere heute synthetisch hergestellt.

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